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Optik verbessern mit PCR - das geht?

Kunststoffe und Nachhaltigkeit | 20. September 2022

Im Technikum der W. MÜLLER GmbH wurde wieder geforscht. Unsere Technikums-Leiterin Varinia Lück hat kürzlich neue Erkenntnisse für den Bedarf von Masterbatch in PCR Flaschen vorgestellt. In der Branche, im Einzelhandel und sogar bei den Endverbrauchenden hält sich das Gerücht standhaft, dass recycelte Flaschen nicht so schön sein können, wie neue. Doch wir können mit diesem Gerücht nun endlich aufräumen:

In ihrer letzten Versuchsreihe haben Varinia Lück und Ihr Team getestet, wie viel Masterbatch nötig ist, um eine einwandfreie Abdeckung eines grauen PCR-Materials zu gewährleisten und ob es wirklich so viel mehr Farbe braucht, um gleiche optische Ergebnisse zu erzielen. Natürlich hängen die Mengen von der Wanddicke und der verwendeten Materialien im Einzelfall ab. In unseren Versuchen wurden zuerst einschichtige Flaschen aus PCR mit grünem Masterbatch (4% Masterbatch – 0,45 g Masterbatch bei der 11 g Flasche) eingefärbt. Die Flasche unterschied sich deutlich von der Neuwareflasche. Auch mit 6% und 8% Masterbatch konnte die gewünschte Farbe nicht erzielt werden. (Abb. 2)

Im folgenden Versuch wurde die Flasche 3-schichtig produziert, mit Masterbatch in der Außen- und dem gleichen grauen PCR in der Mittelschicht. Hier konnte schon mit 18g Masterbatch (8% Masterbatch in der Außenschicht) eine vollständige Grauabdeckung und Farbgleichheit zur Neuwareflasche erreicht werden. (Abb. 1)

Die Versuche zeigen deutlich, dass die Verarbeitung von PCR Materialien in einem Dreischichtverfahren die Optik der Flaschen signifikant verbessert, bei gleichzeitigen Material- und Kosteneinsparungen.

Ein weiterer Vorteil ergibt sich ebenfalls aus der Produktion im Zwei- oder Dreischichtverfahren: Die Abdeckung von Stippen und Unreinheiten, die in PCR-Materialien nicht vermeidbar sind. Und es ist auch nicht nötig, diese aus dem Rohstoff komplett herauszuarbeiten, wenn sie sich abdecken lassen. Das spart wiederum Arbeitsschritte und Energie bei der Aufbereitung der Rezyklate.

Eine häufige Frage, die ebenfalls die Bedenken unserer Kundschaft verdeutlicht, ist die Frage nach den mechanischen Eigenschaften einer Flasche, die zu größten Teilen aus PCR-Materialien besteht. Wird die Flasche aus Recyclingmaterial den äußeren Einflüssen, Drücken und Belastungen in der Distribution standhalten?

In unseren Versuchen kristallisierte sich heraus, dass ein Anteil von 70% PCR optimal ist. Mit bis zu 70% PCR-Anteil wurden in unseren Versuchen noch optimale ReCo3-Flaschen produziert, was unser Technikums-Team ebenfalls in aufwendigen Versuchen dokumentiert hat. Eine Flasche, die aus 100% PCR besteht, hat in der Regel bei weitem nicht mehr die gleichen mechanischen Eigenschaften, wie eine Neuware Flasche, wenn sie einschichtig produziert wird. Dies zeigen die Ergebnisse unserer Top load-Tests. Eine im Dreischicht-Verfahren produzierte Flasche mit 70% PCR Anteil kommt hingegen viel näher an die Top Load-Ergebnisse der Neuware-Flasche heran. (Abb. 4.2)

Die Forschung zum Thema Recyclingfähigkeit unserer Rohstoffe hat im Hause W. MÜLLER seit vielen Jahren hohe Priorität.

Wir arbeiten stets mit dem Bewusstsein, dass wir Ressourcen schonen und unserer Kundschaft die Möglichkeit bieten müssen, sorgenfrei und hürdenlos auf Ihren W. MÜLLER-Anlagen Materialien zu verarbeiten, die dem Zeitgeist angepasst sind. Denn eine Investition bei W. MÜLLER war schon immer eine Investition in die Zukunft. Und das soll sie auch bleiben.

Neben einer langen und wartungsarmen Lebensdauer erheben wir außerdem den Anspruch an unsere Produkte, dass sie in der Lage sein müssen, Rezyklate und alternative Materialien problemlos zu verarbeiten. Ebenso bauen wir unser Angebot aus, um Ihnen diese Verarbeitung noch weiter zu erleichtern, wie z.B. durch unsere Siebwechsler. Sprechen Sie uns jederzeit gerne an!

Wir investieren viel in unsere Forschungen und freuen uns auf jeden Austausch mit Ihnen. Gerne begrüßen wir sie zu einem Erfahrungsaustausch in unserem Technologiezentrum oder unterstützen Sie mit einer Schulung in unserer W. MÜLLER Academy darin, Ihre Produktion zukunftssicher aufzustellen. Profitieren Sie von unseren vielen Forschungen und Blasformkenntnissen.

Diskutieren Sie dieses und viele andere Themen mit uns auf der K-Messe. Wir begrüßen Sie herzlich auf unserem Stand A38 in Halle 14!

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